Die Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit im Akademiesaal des Mainzer Schlosses, November 1792. Feder- und Pinselzeichnung von Johann Jakob Hoch, 1792. Landesmuseum Mainz.

Mehr Demokratie wagen
Wie wenn er geahnt hätte, wie wichtig seine Idee werden würde, hat unser Bundespräsident Frank- Walter Steinmeier ein Buch in Auftrag gegeben über die Wegbereiter der Demokratie in Deutschland. Bedeutsam deshalb, weil die scheinbaren Selbstverständlichkeiten von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in unserem Staat plötzlich in Frage gestellt werden. Führende Intellektuelle, wie zum Beispiel Barbara Sichtermann, Harald Münkler oder Heribert Prantl haben 30 mutige Frauen und Männer ausgewählt, die zwischen den Jahren 1789 und 1918 zu den Wegbereitern unserer Demokratie wurden. Es ist schon erstaunlich, dass in der Geschichtsschreibung und auch in unserem historischen Bewusstsein, Antidemokraten wie Bismarck oder Hindenburg mehr Platz gefunden haben als all die mutigen Menschen, die im 19. Jahrhundert für die Demokratie gekämpft haben. Da treffen wir auf August Bebel, den Begründer der Sozialdemokratie, auf Hilde Dohm, die sich für die Frauenrechte stark machte, aber auch auf Philipp Jakob Siebenpfeifer, der das berühmte Hambacher Fest mit ins Leben rief. Glänzend ist das Kapitel über Georg Forster, das von Jürgen Goldstein beigetragen wurde. Der aufgeklärte Weltreisende war einer der Köpfe der „Mainzer Republik“ und schon im 18. Jahrhundert ein Vordenker der Demokratie. Beschäftigen wir uns mit den Wurzeln unseres Staates, um zu verstehen und um unsere Rechte und unsere Freiheit zu verteidigen.


Frank-Walter Steinmeier (Herausgeber)
„Wegbereiter der deutschen Demokratie“

30 mutige Frauen und Männer 1789-1918
448 Seiten
Beck Verlag
28,- Euro