Die erste Schlacht des Bauernkriegs Durch die Ereignisse um Leipheim, Günzburg und Weißenhorn, insbesondere die Verwüstung von Klöstern, sahen die Bundesvertreter ihren Standort Ulm unmittelbar gefährdet. Tatsächlich äußerten am 2. April 1525 Vertreter des Bauernhaufens zu Langenau, der gerade die Reichsabtei Elchingen erobert hatte, in einem Schreiben an die Leipheimer ihre Absicht, nun nach Ulm zu ziehen. Nicht jeder musste diesen Plan von vorneherein für so unrealistisch halten wie Leonard von Eck, der sich einmal mehr über die Hasenfüßigkeit vieler großer Herrn mokierte: Einige tausend Leipheimer hätten noch nicht einmal das kleine Weißenhorn erobern können, wie dann erst das große Ulm?...
Diese Kostprobe aus dem Buch „Der Bauernkrieg“ von dem Geschichtsprofessor Gerd Schwerhoff zeigt, dass unser Langenau mittendrin war in dem größten Aufstand der Armen in Europa, vor der Französischen Revolution. Die Reformation – Luthers Übersetzung der Bibel – versprach ja die Gleichheit aller Menschen, obgleich diese auf Erden nicht gewährt war, ganz im Gegenteil die Bauern litten Not und Hunger. Dies ließ sie über das Ziel ihrer berechtigten Forderungen hinausschießen und zu brandschatzenden Plünderern werden, und die geballte Macht des Adels kannte als Reaktion kein Erbarmen. Gerd Schwerhoff erzählt ausführlich von dieser Revolution des gemeinen Mannes. Er hat die Quellen neu gelesen und bei aller Genauigkeit der Forschung, nie vergessen, für den Leser ein spannendes Geschichtsbuch zu schreiben. ________________________
Gerd Schwerthoff
„Der Bauernkrieg“
Geschichte einer wilden Handlung
720 Seiten
C.H.Beck
34,- Euro