Veranstaltungen
Kaminfeuer, ein bequemer Lesesessel und ein gutes Buch in der Hand (vielleicht noch ein Glas Rotwein), was braucht der Mensch mehr zum Glücklichsein! Das lässt sich nur noch steigern, wenn ein Autor zu uns als Gast nach Langenau kommt und nicht nur aus seinem Buch liest, sondern zu plaudern beginnt, von seinen Romanfiguren erzählt und den Zuhörer einen Blick in seine Schreibwerkstatt werfen lässt. Spannend und aufschlussreich ist es auch einen Verleger oder Lektor einzuladen, der mit Leidenschaft und Kenntnis von seinen Büchern zu erzählen weiß. Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen ein Vortrags- und Lesungsprogramm, das breitgefächert Ihr Interesse wecken soll. Eine Dichterlesung ist ja mehr als nur die Präsentation eines neuen Buches. Sie ist immer auch eine Begegnung zwischen Autor, Leser und den Buchhändlern; kurz – sie ist ein Fest der Literatur.
Themenreihe - „bewusst älter werden“
Irgendwann, Jahr und Tag sind individuell verschieden, stellt sich das Bewusstsein ein, dass man weniger Zukunft vor sich, als Vergangenheit hinter sich hat. Jahre später dann erhalten die Erinnerungen einen größeren Stellenwert als das Planen von Zukünftigem.
Wir möchten uns dem Alter annehmen. Aber nicht nur den Senioren soll diese Reihe gewidmet sein, nein, auch jenen, bei denen vielleicht die Kinder so gerade aus dem Haus sind und die nun plötzlich mit ihren Eltern konfrontiert werden, denen es immer schweren fällt, ihr Leben allein zu meistern. Darauf gilt es mit Klugheit und Verständnis zu reagieren, zukünftig neuem Wohnen und natürlich auch mit Humor…
Wir danken der Hospizgruppe Langenau für die Zusammenarbeit. Das Engagement dieser Bürgerinnen und Bürger ist so wichtig für unsere Stadt. Denn das Thema Alter wird sicher in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wir sind glücklich, gemeinsam ein solch interessantes Programm auf die Beine gestellt zu haben.
Aufwühlend und zugleich tröstlich
„Bleibt bei mir“, bittet der Vater seine zwei Söhne, als die Erinnerung ihn verlässt. Und Volker Kitz ist bei seinem
Vater geblieben und erzählt dies Abschiednehmen mit so viel Liebe, die das „Kümmern“ zum Glück werden lässt.
Wenn die Eltern alt werden, verschiebt sich die familiäre Verantwortung von einer Generation auf die nächste. Oft ist dies ein schmerzlicher Prozess in dem Erkennen, dass Vater oder Mutter im Leben allein nicht mehr zurechtkommen. Volker Kitz hat ein solch schönes, anrührendes Buch geschrieben, wahrlich eine Schule der Empathie und des Verstehens, wenn er beschreibt, wie er seinen Vater begleitet, als diesem die Krankheit des Vergessens die Selbständigkeit nimmt. Wer selbst diese Erfahrung mit den alten Eltern teilt, wird von diesem Buch so intensiv und hellsichtig erinnert. Die packende Erzählung, man möchte das Buch nicht aus der Hand legen, holt den Tod mitten in das Leben, nimmt ihm aber auch das allzu Schmerzliche.
Volker Kitz
„Alte Eltern“
Lesung
Mittwoch, 13. November 2024
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
14,- / 10,- Euro
Harold und Maud im Hörsaal
Was für eine wunderbare Komödie von zwei so unterschiedlichen Menschen, die im Hörsaal als Erstsemester in Mathematik aufeinandertreffen. Oscar, gerade mal 16 Jahre alt, hochbegabt, aus adeligem Hause
und ein Nerd mit Berührungsängsten, sitzt neben Moni Kosinsky, bald schon Mitte 50, trotz mehrerer Nebenjobs und mit drei Enkeln, wild entschlossen ihren Lebenstraum eines Mathestudiums zu verwirklichen. Der Ausnahmestudent sieht in der alten Frau zunächst eine Putzhilfe der Uni und nicht, wie er bald feststellen wird, seine beste Freundin. Die so unterschiedlichen Protagonisten des Romans verbindet die Leidenschaft
für das Faszinosum der Zahlen. Beide profitieren voneinander und man darf bei der Lektüre des Romans immer wieder herzhaft lachen, wenn die beiden sich mal wieder missverstehen und sich dabei näherkommen. Jeder glaubt vom anderen, dass er ohne ihn vollkommen hilflos wäre. Während in der Mathematik nichts dem Zufall überlassen wird, ist die Freundschaft zwischen der, die Welt umarmenden Moni, und dem, zum Autismus neigenden Oscar, doch mehr ein Wunder des Lebens.
Alina Bronsky
„Pi mal Daumen“
Lesung
Donnerstag, 21. November 2024
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
14,- / 10,- Euro
Lebensmitte, Zeit der großen Fülle…
...oder doch ein Lebensabschnitt, an dem man erkennt, nicht alles leben zu können, wovon man so sehr geträumt hat. Barbara Bleisch wägt jedes Argument ab und erkennt in ihrem Buch, dass die Lebensmitte wie kaum ein anderes Alter, das für und wider kennt. Wir profitieren von der Lebenserfahrung und haben den jugendlichen Übermut abgelegt. Pläne für die Zukunft werden eingetauscht gegen Erinnerungen, die Freude doch schon einiges auf die Beine gestellt zu haben. Das Buch der Schweizer Philosophin ist ein Füllhorn an Geschichten und Gedanken, so wie ihr Thema der Lebensmitte vom Schatz der Erfahrungen profitiert. Die Erfolge und Höhepunkte wechseln sich ab mit Krisen, enttäuschter Hoffnung und erweitern im Guten, wie im Schlechten ein erfülltes Leben. Klug und erkenntnisreich erzählt Bleisch, und doch mit Empathie, die bei der Lektüre ansteckt und begeistert. Das Buch ist aber niemals ein Seelenberater unter dem Schlagwort Lebenshilfe, nein, es ist eine Landkarte für die Wanderung durch die Landschaften der eigenen Möglichkeiten, wie sie es ausdrückt. Mit Barbara Bleisch auf diese Wanderung zu gehen, ist zugleich faszinierend und erhellend.
Barbara Bleisch
„Mitte des Lebens“
Eine Philosophie der besten Jahre
Lesung
Dienstag, 26. November 2024
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
14,- / 10,- Euro
Lesen gegen den Zeitgeist
Alles ist schnell, die Push-Nachricht auf dem Bildschirm, die empörte Reaktion der Meinungsmacher, das schnelle Essen und der nächste Termin. Die Expressbestellung und ein noch schnelleres Internet, hopp und top das Neueste ist schon wieder passé.
Ach, wie wunderbar langsam ist das Lesen. Balsam für die Seele von uns Stressgeplagten. Wenn dann das Buch auch noch gut ist, tauchen wir ein in eine andere Welt und vergessen dabei unseren von Stress bestimmten Alltag. Wir lieben Bücher und wir sind überzeugt von unserer Mission: „Lesen ist Balsam für die Seele“. Kommen Sie doch zu unserem 54.Literarischen Abend, lehnen Sie sich zurück, denn wir haben Lesetipps für Sie ausgewählt und wir sind uns sicher, dass Sie sich von der Magie der Bücher anstecken lassen.
Das Langenauer
Literarische Quartett
lädt zum 54. Mal ein
Donnerstag, 28. November
20 Uhr
Buchhandlung Mahr
Schatzsucher vergessener Literatur
Gerade mal zwei Jahre zählt Sebastian Guggolz, als in Langenau die Buchhandlung Mahr ihren Anfang nimmt. Im Alter von 32 gründet er seinen eigenen, feinen Verlag, der jetzt sein 10-jähriges feiert. Gemeinsam geht es beiden um großartige Literatur jenseits der Bestsellerlisten. Mit seiner, im besten Sinne, eigensinniger Auswahl, seiner strikt begrenzten Anzahl an Neuerscheinungen und der außergewöhnlich schönen Gestaltung seiner Bücher, hat er die Schnelllebigkeit des Buchmarkts, die Sucht nach Bestsellern und das Schielen nach hohen Auflagen auf den Kopf gestellt. Obendrein lässt er seine Bücher neu übersetzen, ist er mit seiner Auswahl doch viel in Ost- und Nordeuropa unterwegs und bringt dabei ganz Erstaunliches zu Tage. Kein Wunder, dass Sebastian Guggolz für seinen Verlag schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Erstaunlich, wie er als Lektor, zuständig für die Klassiker im S. Fischer Verlag, quasi nebenbei noch solch einen schillernden Verlag führt. Freuen Sie sich auf einen kundigen und charmanten Verleger im Gespräch, dessen Textauswahl von Edith Ehrhardt, der Leiterin der Theaterei Herrlingen, gelesen wird.
Sebastian Guggolz
Ein Verlag stellt sich vor
Texte gelesen von
Edith Erhardt
Mittwoch, 4. Dezember 2024
20 Uhr
Buchhandlung Mahr
Anmeldung erwünscht
10,- Euro
Leben und Speisen im Ländle
Vincent Klink ist einer der prominentesten Schwaben, vor allem, wenn es um die Fragen des Kulinarischen geht. Mit seinen vorhergehenden Bücher hat er europäische Metropolen und deren Küchen aufgesucht und nun ist er heimgekehrt ins Schwabenland. Er ist übers Land gereist und hat nicht nur den Köchinnen und Köchen in die Töpfe geschaut, er war auf den Spuren des schwäbischen Eigensinns, des Widerspruchgeistes. Dort entdeckte er aufs Neue Friedrich Schiller oder Robert Bosch. Der Fleiß der Schwaben erklärt sich für ihn aus dem ständig schlechten Gewissen des württembergischen Protestantismus und dem Tüftlergeist aus der Armut geboren, denn Not macht bekanntlich erfinderisch. Doch zurück zur regionalen Küche, deren hohes Lied der Meisterkoch aus Stuttgart nicht müde wird zu singen - wenn er schwärmt vom „Luckeleskäs“, von Nonnenfürzle“ von der Philosophie der Zubereitung von Spätzle und Maultaschen. Vieles gibt es wiederzuentdecken, dem Vergessen zu entreißen, denn wer wollte schon leben ohne Hammelbraten mit Knöpfle oder ohne Linsen mit Spätzle.
Vincent Klink
„Mein Schwaben“
Lesung mit Musik
„Klapptischtrio“
Sonntag, 8. Dezember 2024
Saalöffnung ab 16 Uhr
Beginn 17 Uhr
Pflugbrauerei Hörvelsingen
15,- / 10,- Euro
Am Ende des Krieges
1945 endete der schreckliche Krieg und damit die grausame Naziherrschaft in einer katastrophalen Niederlage. Die Deutschen standen vor dem Nichts. „Wolfszeit“, so der Titel von Harald Jähners ausgezeichnetem Buch, erzählt von den ersten 10 Jahren Deutschlands nach dem Krieg. „Da wo die Ordnung aufhört, fängt das Reich des Wolfes an“. So lassen sich die frühen Jahre der Nachkriegszeit beschreiben, als Egoismus und Anarchie den Alltag bestimmten. Es hieß aber auch „Nie wieder Krieg“, denn es gab Flüchtlinge und Vertriebene, Millionen ausgebombter Menschen, versprengte Zwangsarbeiter und heimkehrende Soldaten. Es herrschte Chaos, das die Alliierten versuchten in Normalität zu verwandeln. Es ist lehrreich und spannend zugleich, wie der Journalist diese Zeit beschreibt, als der Ehrenkodex der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft sich im Zigarettenrauch des Schwarzmarktes auflöste. Sicherlich wird auch das neue Buch „Höhenrausch“ zu Wort kommen, das zeigt, wie schnell eine Demokratie - die von Weimar - verspielt werden kann.
Harald Jähner
„Wolfszeit“
Vortrag und Lesung
Donnerstag, 9. Januar 2025
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
14,- / 10,- Euro
Gestern Abend war Anna Katharina Hahn mit ihrem neuen Buch "Der Chor" bei uns zu Gast. Wir bedanken uns herzlich für die wunderbare Lesung, und auch bei Brigitte Ott, der Chorleiterin des Liederkranz "Da Capo", die den Abend durch eine gemeinsame Gesangseinlage noch besonderer gemacht hat!
Anna Katharina Hahn
„Der Chor“
Lesung
Mittwoch, 23. Oktober 2024
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
Was war das für ein Start in den Sonntag! Michael Köhlmeier nahm uns mit aufs "Philosophenschiff". Und wenn er beginnt zu lesen und zu erzählen, lauscht man fasziniert. Wahrheit und Fiktion vermischen sich, man möchte seinen Worten folgen und folgen und...
Herzlichen Dank für deinen Besuch in Langenau!
Michael Köhlmeier
„Das Philosophenschiff“
Lesung
Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
Was war das für ein außergewöhnliches Bücherfest im ausverkauften Saal der Pflugbrauerei!! Martina Bogdahn hatte das Publikum sofort auf ihrer Seite, als sie von ihrer Kindheit auf einem Einödhof zu erzählen begann. So liebenswürdig, so emphatisch die Autorin ist, genauso ist ihr Roman „Mühlensommer“. Passend dazu spielte das Klapptischduo an Tuba und Saxofon. Als sie dann noch einen Hans auf der Bühne brauchte und ein Exbürgermeister sich als solcher entpuppte und den männlichen Part der Lesung übernahm, war allen klar, dass sie soeben einen ganz besonderen Abend erleben. Viel dazu beigetragen hat die Atmosphäre im Pflug, dank an die Verantwortlichen, dass wir wieder Gast sein durften. Und eines ist sicher, Martina Bogdahn wird noch von sich reden machen, ähnlich wie vor fast 40 Jahren das Buch Herbstmilch von Anna Wimschneider.
Martina Bogdahn
„Mühlensommer“
Lesung mit Musik
Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr
Pflugbrauerei Hörvelsingen
Ein Fest des Erzählens
Sei es in einem Festsaal, sei es in einer Kirche oder an jedem anderen Ort, wo sich Menschen versammeln können, steht dort ein festlich gekleideter Herr, der zu erzählen beginnt und die Zuhörer um ihn herum alles vergessen lässt. Lauschen sie ihm gebannt, dann kann es sich bei diesem nur um Rafik Schami handeln. So wird es auch dieses Mal wieder sein in der Katholischen Kirche, wenn er nach Langenau kommt, um seinen neuen Roman vorzustellen. Und die heilsame Wirkung des Erzählens wird an diesem Abend selbst zum Thema werden. Wer Rafik Schami kennt, wird wissen, dass uns wieder ein Fest der Geschichten erwartet, wie immer ist sein Vortrag opulent, spannend und berauschend. Er tritt dafür ein, die Perlen der arabischen Erzählkunst vor dem Vergessen zu retten. Als Autor setzt er Mosaikstein für Mosaikstein zusammen und es entsteht ein wahres Gemälde aus Tausendundeiner Nacht. Sein neuer Roman „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ bringt auch für uns die Heiterkeit zurück.
Rafik Schami
„Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“
Lesung
Dienstag, 16. April, 20 Uhr
Katholische Kirche Langenau
„Europa retten“
Welch anmaßende Aufforderung mit einer Reihe von Veranstaltungen der drohenden Auflösung des gemeinsamen Europa entgegenwirken zu wollen. Vielleicht braucht es deutliche Worte, um auf eine Gefahr hinzuweisen. Die Idee zu diesem Projekt, an das sich dankenswerterweise die vh Ulm, die Südwest Presse und das Donauschwäbische Zentralmuseum angeschlossen haben, ist zwei Dingen geschuldet. Zum einen steht meine ernste Befürchtung, auch in unserem Land könnte nach der Wahl im Juni eine europafeindliche Partei den Ton angeben. Initialzündung aber war das eindringliche Buch von Alex Rühle „Europa, wo bist du?“. 20.000 Kilometer ist der Journalist und Schriftsteller durch Europa gereist, auf der Suche nach dem gemeinsamen Europa und der Utopie der Verbundenheit der Länder. Je weiter ich bei der Lektüre Rühles Reisen begleiten durfte, desto tiefer berührte mich dieses Buch. Unsere EU ist wie eine Brücke, über die wir selbstverständlich gehen, ohne groß auf sie zu achten, aber wehe sie wird einstürzen. Lasst sie uns neu denken, diese Brücke.
Thomas Mahr
„Die europäische Idee ist grandios! Sie hat Menschen zusammengeführt, Beziehung gestiftet, unzähligen Menschen Glück und menschliche Begegnungen geschenkt.
Diese Reihe lädt ein zum Austausch, zum gemeinsamen Engagement für ein geeintes Europa. Wunderbar!“
Dr. Christoph Hantel, Leiter vh Ulm
Ein gemeinsames Europa, was für ein großes Versprechen
Selten habe ich ein Buch gelesen, das analytisch so präzise an sein Thema herangeht und gleichzeitig von so viel Empathie getragen wird, sich liest wie ein spannender Roman. Man möchte den Schriftsteller und Journalisten Alex Rühle unbedingt kennenlernen, mehr noch, man hätte ihn gerne ein Stück begleitet auf seinen 20.000 Kilometern, die er durch Europa – zumeist mit dem Interrail-Ticket und nur einem Rucksack – gereist ist, um dieses Europa zu suchen, diese Utopie, die viel mehr bedeutet, als der rein ökonomische Blickwinkel vermittelt. Gerade die neoliberale Politik ist es, die die Armut vorantreibt. Trotz der Krise der EU, die Rühle in allen Ländern feststellt, hat sein Buch einen optimistischen Grundton. Wir dürfen gespannt sein auf das Gespräch zwischen den beiden Kulturjournalisten und wo die beiden an diesem Abend auf ihrer Suche nach Europa, einer der kühnsten Erfindungen der Politikgeschichte, ankommen. Sicherlich wird Alex Rühle an dem Abend auch aus seinem Buch lesen, das ihn in die Dörfer Kalabriens führte, in die Altstadt Lissabons, aber auch an die nun wieder so „eisern“ gewordene Grenze zwischen Estland und Russland.
Alex Rühle
im Gespräch mit Jürgen Kanold
„Europa, wo bist du?“
Montag, 8. April, 20 Uhr
Galerie der Südwest Presse
Olgastraße 129, Ulm
Eintritt 5,- Euro
Polen und Ungarn – europanah oder fern
Ähnlich dem Moderator des Abends, Alex Rühle, ist auch Matthias Nawrat durch Europa gereist und fand so den Titel seines Buches „Über allem ein weiter Himmel“. Zehn Jahre umfasst dieses Reisetagebuch seiner sicher längst noch nicht beendeten Reise. Sie beginnt dort, wo alles anfing: in seinem Geburtsort Opole, von wo aus seine Familie 1989 emigrierte. Die Danziger Werft darf nicht fehlen, begann doch damit das Ende des Warschauer Pakts. Er ist ein sprachlich ausgefeilter, kluger Erzähler, dem es gelingt in seinen autobiografischen Essays an den Rändern Europas - bevorzugt den östlichen - Literatur aus den Landschaften, aber auch dem Alltag entstehen zu lassen. Mit dem polnischen Autor sitzt die ungarische Schriftstellerin Noémi Kiss auf der Bühne im Club Orange. Sie vertritt ein Land, das das größte Sorgenkind der Europäischen Union ist. Kiss hat mit ihrem Erzählband „Balaton“ nicht ohne Humor ein Buch über diese „deutsch-deutsche“ Begegnungsstätte geschrieben. In Ungarn sollte der Grenzzaun des Kalten Krieges seine ersten Schlupflöcher bekommen. 2015 erschien ihr erstes Buch „Schäbiges Schmuckkästchen“, der Reisebericht einer Ungarin, für die es ein großes Abenteuer bedeutete – damals wie heute – in die Bukowina oder nach Galizien zu reisen. Mit diesen beiden Autoren wird es Alex Rühle sicher nicht schwerfallen, ins Gespräch über Europa zu kommen.
Noémi Kiss und Matthias Nawrat
im Gespräch mit Alex Rühle
Dienstag, 9. April, 20 Uhr
vh Ulm, Club Orange
Eintritt 5,- Euro
Heimat Europa – ein Traum und kein Widerspruch
»Ist das nicht eine schöne Definition für Europa?, fragt der slowenische Lyriker Ales Steger. ‚Man fühlt sich angekommen, selbst an Orten, an die man gar nicht hingehört.«
Die Bewohner in den Ländern der EU haben ihren Traum von einem gemeinsamen Europa, der Utopie von Frieden und Wohlstand, die nur zusammen zu verwirklichen sind. Hat Europa vor lauter ökonomischen Sachzwängen und Verordnungen den Glauben an eine bessere Welt vergessen? Sind Kultur, Bildung und die junge Generation zu kurz gekommen?
Es gilt nicht einen sich abschottenden großen Nationalstaat in Europa zu schaffen, eine Kopie der EU-Staaten, die immer zunächst nur an die eigenen Interessen denken. Nationalismus ist Gift für die Gemeinschaft. Wir sollten neugierig sein auf jede Region unseres Kontinents und egal wo auch immer wir ankommen, dies als Heimat empfinden. Von ihrem Traum von Europa werden die eingeladenen Gäste auf dem Podium erzählen, von ihren Vorstellungen der EU und davon, wie unterschiedlich der Blick der Menschen darauf in den jeweiligen Ländern ist. Es gilt das Trennende zu überwinden und das Gemeinsame zu stärken.
Europa wo bist du?
Diskussion mit Alida Bremer, Michal Hovrecky,
Noémi Kiss und Matthias Nawrat
Moderiert von Alex Rühle
Mittwoch, 10. April, 20 Uhr
vh Ulm Club Orange
Eintritt 10,- Euro
Südliches Kroatien und nördlich der Donau die Slowakei
Zum Abschluss der Europareihe in Ulm kommt die kroatische Schriftstellerin Alida Bremer ins DZM. Nun, man müsste von einer deutschen Autorin sprechen, denn ihre drei Romane schrieb sie nicht in ihrer Muttersprache, darüber hinaus lebt sie schon seit langem in Münster. Doch sie kennt sich bestens aus mit den Verhältnissen auf dem Balkan, da sie sehr erfolgreich Literatur aus dem Kroatischen und Serbischen übersetzt. Ihr neuer Roman „Tesla oder die Vollendung der Kreise“ wechselt zwischen dem Schmelztiegel eines kroatischen Auswanderers im New York des 20. Jahrhunderts und seiner mehrfachen Rückkehr nach Europa, das einer Katastrophe entgegensteuert. Mit auf dem Podium sitzt Michal Hvorecky, ein slowakischer Autor, der bei uns mit seinem Roman „Tod auf der Donau“, einer absurden Donaukreuzfahrt, bekannt wurde. Sein jüngster Roman „Tahiti“ erzählt die Utopie einer Kolonie von Slowaken, die in der Südsee ihr Glück zu finden glauben. Michal Hvorecky ist aber auch der Vertreter einer Schriftstellergeneration, die die Ungereimtheiten in der slowakischen Gesellschaft aufdeckt, die sonst unter den Teppich gekehrt würden. Alex Rühle wird mit den beiden über das Bild Europas in ihren Ländern sprechen, sicherlich werden aber die Bücher auch nicht zu kurz kommen.
Alida Bremer und Michal Hvorecky
im Gespräch mit Alex Rühle
Donnerstag, 11. April, 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum
Eintritt 5,- Euro
Bücher sind wie vertraute Freunde
Ein Leser greift in sein Regal und nimmt ein Buch heraus. Ungelesen stand es da neben den anderen Romanen. Er erinnert sich an den Kauf in der Buchhandlung – das Buch sollte unbedingt gelesen werden, wie so viele andere auch. Jahre sind seitdem vergangen, doch jetzt nach kurzem Blättern nimmt die Lektüre Fahrt auf. Der Leser fragt sich, warum habe ich dieses erstaunliche Buch nicht längst schon gelesen?
Immer schon ist es unser Ziel mit diesem Bücherabend für die Leser solch bleibende Literatur vorzustellen. Bücher, die zeitlos sind und dennoch zeitkritisch sein können. Bücher, die unterhaltsam sind, dabei aber das Nachdenken befördern. Kommen Sie zu unserem 53. literarischen Quartett und teilen mit uns die Freude, einzutauchen in die Welt der Literatur. Es gilt wie jedes Frühjahr neue Romane, Sachbücher und das ein oder andere Kinderbuch zu entdecken. Wir bitten um Anmeldung!
Das Langenauer
Literarische Quartett
lädt zum 53. Mal ein
Mittwoch, 20. März
20 Uhr
Buchhandlung Mahr
Und immer wieder sind die Abende mit Alex Capus ein Ereignis! Nur allzu gerne lauscht man seinen Geschichten und knüpft gerade mit seinem neuen Buch an eigene Erinnerungen an. Zeit vergessen, zuhören, genießen... Wir danken dir von ganzem Herzen und waren überwältigt vom Zustrom unserer Leserinnen und Leser, die beglückt deine Bücher nach Hause trugen!!
Alex Capus
„Das kleine Haus am Sonnenhang“
Lesung
Dienstag, 12. März, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
Wahrlich ein Jahrhundert-Roman
Wahrlich ein Jahrhundert-Roman
Bei unserer Veranstaltung mit Thomas Willmann, seiner grandiosen Lesung aus „Der eiserne Marquis“, konnten wir die Zuhörer davon überzeugen, dass dieses neue Werk mehr als gelungen ist. Hatte uns der Autor vor 12 Jahren mit seinem Roman „Das finstere Tal“ schon in den Bann gezogen, so war dieser abenteuerliche Ausflug ins 18.Jahrhundert jede Minute wert und das Publikum hätte allzu gerne noch länger diesem süffigen Sprachfluss gelauscht. Gebannt, neugierig und glücklich trugen viele diesen 900 Seiten Roman unterm Arm nach Hause. Herzlichen Dank, lieber Thomas Willmann, geduldig warten wir auf neue Ideen von dir!!
Thomas Willmann
„Der eiserne Marquis“
Lesung
Donnerstag, 29. Februar, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
Ein gelungener Auftakt zum Jubiläumsjahr
Steffen Kopetzky zum dritten Mal in Langenau – wieder ein Ereignis!
Dass ein historischer Roman zugleich kenntnisreich und spannend sein kann, das hat der Autor bei seiner Lesung im Pfleghof wieder mal unter Beweis gestellt. Larissa Reissner, die Protagonistin aus „Damenopfer“, schillernde Sozialrevolutionärin, kämpfte als Gegenfigur zu Stalin, der ein System des Terrors errichtete, für eine bessere Welt für alle.
Schon allein wegen der Zugabe, Kopetzky las das kleine Kapitel über die Pestepidemie in Moskau im Jahr 1771, war der Abend ein Geschenk.
Steffen Kopetzky
„Damenopfer“
Lesung
Donnerstag, 25. Januar, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal