Traurig schöne Liebesgeschichten, aber auch glückliche, Eintauchen in die Geschichte vergangener Tage, Rezepte nicht nur für die Küche, sondern auch für das Leben, Reisen in ferne Länder, die Natur erfahren, Märchenhaftes erleben, mit Kindern die Welt des Erzählens erfahren und natürlich immer wieder ein wenig die Welt verbessern, dies alles und noch viel mehr bieten die Bücher. Was für ein wunderbares Geschenk…
Ab nach Kassel – wir sind ausgezeichnet!
Feierlich war die vierte Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises in der Documenta-Halle in Kassel. Und wir waren glücklich, dass wir bereits zum dritten Mal zu den Ausgezeichneten gehören. Bevor es an die Preisverleihung ging, sprach Kulturstaatsministerin Monika Grütters von der Bedeutung kleiner, unabhängiger Buchhandlungen in unserem Land. Sie zeigte sich überrascht von der Fülle an Ideen, mit der die ausgezeichneten Buchhändlerinnen und Buchhändler das Buch am Leben erhalten und somit einen unschätzbaren Beitrag für Kultur und Bildung leisten.
Nach der Ehrung ging es ans Feiern, und das kann die Branche bestens auch wenn die wirtschaftliche Lage für die unabhängigen Buchhandlungen nicht die rosigste ist.
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Literatur auf dem Donaufest
Unser Literaturprogramm zum 11. Internationalen Donaufest in Ulm nimmt Bezug auf die 100 Jahre, die der Erste Weltkrieg zurückliegt. Wobei damals die Waffen in den östlichen Donauländern noch nicht wirklich schwiegen und die Verträge von Trianon und Sèvres erst 1920 den Frieden bringen sollten.
Ein Höhepunkt des Programms wird sicherlich die Lesung von Katja Riemann werden, die aus Stefan Zweigs „Die Welt von Gestern“ lesen wird. Dieser Blick zurück des großen Dichters ist gleichsam nach vorne gerichtet, da er ein großes Plädoyer für ein geeintes Europa ist. Mit Sofia Andruchowytsch und Bora Ćosić werden eine ukrainische Schriftstellerin und ein serbischer Autor auf das Donaufest kommen, deren Romane uns auch in jene Zeit zurückbringen. Den Abschluss bildet dann ein Podiumsgespräch, das sich mit dem Kriegsende befasst und sich die Frage stellt, ob dies wirklich Frieden brachte oder bereits neue Konflikte in sich barg.
Nicht vergessen wollen wir aber die „literarischen Absacker“, die diesmal jeweils um 23 Uhr im Künstlerhaus Ulm, Grüner Hof 5, stattfinden.
Leipzig ist eine Buchmesse wert
Auch wenn die Medien und das Netz in der Nachmesseberichterstattung fast nur vom Schneechaos und dem Wintereinbruch berichteten oder sich auf die unsäglichen Rechts-Links-Debatten einließen, war die Messe doch wieder ein Ort des geistigen Austausches und auch visionärer Perspektiven für die Zukunft. Navid Kermani diskutierte mit dem ungarischen Autor Mircea Cărtărescu über die Ränder Europas und der Menschen, die dort leben. Überhaupt war Europa das große Thema, denn es war die einhellige Meinung aller politischen Podien, dass nur ein starkes und geeintes Europa die Mitgliedstaaten sicher durch die Wirrnisse des 21. Jahrhunderts lenken könne. Spannend, das Gespräch zwischen dem polnischen Kurator der Documenta 2017 Adam Szymczyk mit der konservativen Politikwissenschaftlerin Aleksandra Rybinska aus seinem Heimatland zu erleben, die konstruktiv über die derzeitigen Verhältnisse in Polen stritten. Der junge Zeitjournalist Mohamed Amjahid moderierte die Diskussionsrunden zum Thema Europa21 rhetorisch und sprachlich brillant und zeigte sich bestens informiert über die europäischen Verhältnisse.
Selbstverständlich konnte man während der Messe und dann natürlich abends, bis weit in die Nacht hinein, an vielen Orten und Bühnen der Stadt unter dem Motto „Leipzig liest“ Autoren mit ihren neuen Büchern live erleben. Die Nähe zu den Schriftstellern und zur Literatur macht die Stärke dieser Messe aus. Und wie meinte ein Moderator des „Blauen Sofas“, „bei dem Andrang muss man sich doch um das Lesen keine Sorgen machen“.
Wir warteten am Donnerstag gespannt auf die Preisverleihung der Leipziger Buchpreise. Und wir stellten stolz fest, dass die Preisträgerin für Belletristik, Esther Kinsky und der Sachbuchpreisträger Karl Schlögel schon in der Vergangenheit bei uns aus ihren Büchern gelesen haben. Der Autor Serhij Zhadan, dessen neuer hervorragender Roman „Internat“ den Übersetzerpreis erhielt, sollte im Ulmer Donauschwäbischen Zentralmuseum eine Woche später unser Gast sein. Was für eine schöne Bestätigung unserer buchhändlerischen Arbeit.
Man kann es nicht oft genug wiederholen, die Leipziger Buchmesse zu besuchen ist lohnend für jeden Besucher, der feststellen möchte, wie nah die Bücher noch immer am gesellschaftspolitischen Diskurs sind - und für Leseratten sowieso.
Thomas Mahr
Große Bücher zum kleinen Preis
Wir haben gründlich aufgeräumt und jede Menge Bücherschätze gefunden. Am Sonntag, 6. Mai findet in Langenau ein verkaufsoffener Sonntag von 12 bis 17 Uhr statt.
Wir werden einen großen Bücherflohmarkt aufbauen, der für Literaturliebhaber viele Entdeckungen bereithält. Doch das Angebot für den kleinen Geldbeutel beschränkt sich nicht nur auf Romane. Kinder- und Bilderbücher, schöne Bildbände, aber auch die breite Palette der Sachbücher werden im Freien zur Buchhandlung vor der Tür. Eine günstige Gelegenheit für Spezialisten, Rares und Kurioses zu entdecken, genauso aber die Chance, sich für den nächsten Urlaub einen Buchvorrat anzulegen.
Denken hilft – Philosophie ohne Scheuklappen
Nach der großen Resonanz der Reihen „besser leben“ und „besser wählen“ sind wir mutig geworden und haben uns an „besser denken“ gewagt. Mit drei Philosophieveranstaltungen vor unser Publikum zu treten, erschien uns sehr spannend - aber auch wagemutig. Was für eine Freude, dass auch diesmal unser Konzept aufging und die Zuhörer in den Pfleghofsaal strömten.
Den Anfang machte Katharina Ceming, die mit ihrem Vortrag „Denken hilft“ die Tür für die Philosophie weit öffnete, da sie unterstrich, wie viel das Denken mit unserem Alltag zu tun hat. Wolfram Eilenberger wiederum erinnerte mit seinem bemerkenswerten Buch „Zeit der Zauberer“ an die Weimarer Republik, in der die Welt mit Erstaunen auf den Kosmos des Geistes, die Philosophie – in Deutschland blickte. Walter Benjamin, Ernst Cassirer, Martin Heidegger und Ludwig Wittgenstein mit ihrer freien Gedankenwelt prägen bis heute den intellektuellen Diskurs. Schön, wie uns der Autor erzählend an deren Leben teilhaben ließ. Philosophie auf der Höhe der Zeit vollführte dann zum Abschluss der Reihe Marcus Steinweg. Bar jeden Konzeptes ließ er seinen Gedanken freien Lauf und fesselte das Publikum, mal mit Philosophiegeschichte, mal mit deren Bezügen zur Gegenwart. Fasziniert lauscht man seinem Vortrag, der dann auch schon mal den Glauben an die Finanzwirtschaft mit Platon aus den Angeln hebt.
Viel Vergnügen beim Blättern!
Marketing und Buchhandel
Vortrag an der Uni Ulm am 18. Januar 2018
Wann hat man als Buchhändler schon einmal die Gelegenheit vor 80 Studenten der Wirtschaftswissenschaften über die Sorgen und Nöte unserer Branche zu sprechen? Ich habe die Einladung der Uni Ulm dazu genützt, und, wenn auch schon sehr früh am Morgen für einen spätlesenden Nachtmenschen, im Rahmen einer Ringvorlesung zum Thema Marketing im Buchhandel gesprochen. Es war erstaunlich, wie aufmerksam die Studenten ganz ohne PowerPoint zuhörten und anschließend eifrig mit mir diskutierten. Neben all den Besonderheiten unserer Branche, die es zu erläutern galt, habe ich natürlich eine Lanze für das Lesen von Büchern gebrochen. Ganz nebenbei wurde beim Erläutern des kulturellen Engagements unseres Unternehmens der Vortrag auch zu einem Rückblick von 34 Jahren eigener Buchhandlungsgeschichte.
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